Liebe findet man da, wo man sie nicht erwartet

Eine ganz besondere Geschichte über die Liebe: Die britische Top-Dramedy-Serie "Trigonometry" handelt von drei Menschen, die sich ganz nahekommen und sich ineinander verlieben. Jeder von ihnen hat tiefe Gefühle für den anderen, alle gehen ein Wagnis ein – und schlittern in ein Dreiecksverhältnis.

Die lustbetonte Gemma (Thalissa Teixeira) und der Rettungssanitäter Kieran (Gary Carr) sind ein glückliches Paar in den Dreißigern. Die beiden wohnen in London, wo die Mieten teuer sind. Aus Geldnot beschließen sie, eine Untermieterin bei sich wohnen zu lassen. Schon als Ray (fabelhaft: Ariane Labed) einzieht, beginnt sich die Atmosphäre in der Serie aufzuladen… die Blicke, die sich die Drei zuwerfen, sind erst ganz zaghaft und vorsichtig, dann voller Sehnsucht.

Sollten wir darüber reden, wie du sie angesehen hast?
Gemma
Dann sollten wir auch darüber reden, wie du sie gerade angesehen hast!
Kieran

Ray bringt jede Menge Schwung in das bis dahin monogame Leben, aber keiner von ihnen hatte jemals ein polyamouröses Verhältnis. Alle tasten sich langsam vor zu einer Ménage-à-trois, und es knistert gewaltig – so, als wäre man mittendrin. Ruhig erzählt, bleibt in der Stille der Dialoge immer Raum und Zeit, um die Gefühle der Protagonisten nachzuempfinden.

Du bist auch in sie verliebt, und ich komme genau wie du nicht damit klar, dass ich eifersüchtig und verwirrt bin.
Gemma

Ray, Gemma und Kieran ziehen sich gegenseitig an, und irgendwann wird aus den flüchtigen Berührungen mehr. Besonders spannend ist die Leidenschaft der beiden Frauen – Gemma ist bisexuell und führte vor der Partnerschaft mit Kieran lesbische Beziehungen. Und natürlich geht es um innere und äußere Konflikte – wie kann jeder von ihnen seine Gefühle ausleben, ohne die anderen damit zu verletzen?

Ihr heiratet morgen! Und da gehöre ich als tragische Untermieterin, die in euch verliebt ist, nicht dazu.“
Ray

Die Chemie in Trigonometry zwischen Thalissa Teixeira, („Star of Tomorrow“ 2021) Gary Carr und Ariane Labed (César -nominierte beste Nachwuchsschauspielerin) ist außergewöhnlich. Und authentisch: Die Regisseurinnen Athina Rachel Tsangari (Mitglied der AMPAS, die jährlich die Oscars vergibt) und Stella Corradi haben natürliche Szenen gedreht und die Kamera einfach laufen lassen. Die Schauspieler wussten gar nicht, was davon später genommen wird und manchmal wussten sie nicht mal, wann sie überhaupt gefilmt wurden. Vielleicht gibt es deswegen auch jede Menge witzige Situationskomik trotz des großen Liebesdramas. Die BBC-Produktion Trigonometry feierte seine Weltpremiere 2020 auf der Berlinale.

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